Steinkauzschutz im Kreis Höxter

Kleiner Kauz in großer Not


Der Steinkauz in seinem typischen Lebensraum / Foto: F.Grawe
Der Steinkauz in seinem typischen Lebensraum / Foto: F.Grawe

Am 03.06.2018 wurden die Steinkauzröhren im Nethetal kontrolliert. 


5 Steinkauzröhren aus alten Holzrollläden sowie Material für ca. 25 weitere Röhren. Foto: R.Ostermann


 

Der Steinkauz (Athene noctua) gehört zur Familie der Eulen - trotzdem ist er besonders in der Brutzeit auch tagaktiv. An seinen Lebensraum stellt er recht hohe Ansprüche, er fühlt sich in extensiv beweideten Streuobstwiesen und Wiesen mit alten Kopfweiden wohl.

 

In der Vergangenheit musste dieser Lebensraum häufig Umgehungsstraßen, Neubaugebieten oder intensiv genutzten Agrarflächen weichen. Die Folgen für den Steinkauz sind schwerwiegend, denn er verliert seine natürliche Heimat.

 

Im Kreis Höxter hat der Steinkauz noch ein weiteres Problem: Das Klima ist für seine Lebensgewohnheiten nicht optimal, er mag es gerne wärmer.

  Fotos (sofern nicht anders gekennzeichnet): D. Singer

 

  Trotzdem gibt es im Kreis Höxter noch einige Steinkäuze. Damit er als typischer Vogel unserer Kulturlandschaft nicht verschwindet, haben wir ein Steinkauzschutzprogramm entwickelt. In geeigneten Lebensräumen bringen wir spezielle Niströhren (siehe Foto) an und optimieren im Gespräch mit Landwirten die Landnutzung dieser Lebensräume. Ebenfalls pflanzen wir junge Obstbäume nach, um den Erhalt der Streuobstwiesen zu sichern. Der Erfolg dieser Maßnahmen wird durch jährliche Kontrollen der Nistkästen und durch Erfassung der besetzten Steinkauzreviere überprüft.

 

Dies geschah am 4.6.11 durch die beiden NABU-Mitglieder Rudolf Ostermann und David Singer. Mit Leiter und Werkzeug ausgestattet wurden die aufgehangenen Niströhren im Bereich des Nethetals von Riesel bis Ottbergen kontrolliert und mit weiterer Einstreu versehen. Außerdem wurde der Marderschutz entfernt, da dieser eher für die Steinkäuze hinderlich ist und in den Naturhöhlen auch nicht vorhanden ist. In den 9 kontrollierten Kästen ließ sich leider keine Spur des Steinkauzes nachweisen. Lediglich einige Wespennestanfänge und eine brütende Bachstelze waren in den Kästen zu finden.

 

Trotzdem war der Tag nicht unerfolgreich, da zwei Steinkäuze gesichtet und im Gespräch mit den Anwohnern weitere optimale Nistkastenstandorte in Obstwiese und Schuppen gefunden werden konnten. 6 weitere Nistkästen in runder Form wurden dort angebracht um der kleinen Eule sichere Brutplätze zu bieten.  Es bleibt zu hoffen, dass sich der Bestand in den nächsten Jahren positiv entwickelt und der Steinkauz als heimische Vogelart erhalten bleibt.

Über die genaue Situation des Steinkauzes im Kreis Höxter berichtet dieser Artikel aus der Schriftenreihe "Beiträge zur Naturkunde zwischen Egge und Weser".

 

Weitere Informationen zum Steinkauz in NRW finden Sie hier